Steuervergünstigungen für italienische PV-Anlagen

Der italienische Markt ist traditionell einer der größten PV-Märkte weltweit. Photovoltaik deckt in Italien bereits 5 % des Strombedarfs – bei Bedarfsspitzen sogar über 10 %. Seit 2012 geht der Markttrend hin zu Anlagen auf Wohn- und Gewerbegebäuden. Einfluss auf diesen Trend hatten Anpassungen der Förderpolitik, bei denen es um Kürzungen der Einspeisevergütung und Investitionsanreize ging. Davon waren vor allem kleinere Anlagen unterhalb des Multi-Megawatt-Grenze betroffen.
Die neuen Steuervergünstigungen für PV-Anlagen in Italien lassen jetzt allerdings auf einen neuen Wachstumsschub der PV-Branche hoffen.
Die italienische Finanzbehörde folgte einem Antrag des italienischen Solarindustrie-Verbands (GIFI), PV-Anlagen bei Steuerabzügen zu berücksichtigen (Art. 16 Abs.2 des D.P.R. Nr. 917 von 1986). Im Rahmen der neuen Regelung sind PV-Anlagen nunmehr als „Maßnahmen zur Energie-Einsparung” einzustufen und profitieren von den folgenden Vorteilen:
- 50 % Steuerabzug für PV-Anlagen, die zwischen dem 26. Juni 2012 und dem 30. Juni 2013 installiert werden; absetzbarer Höchstbetrag: 96.000 €
- 36 % Steuerabzug für PV-Anlagen, die ab einschließlich dem 1. Juli 2013 installiert werden; absetzbarer Höchstbetrag: 48.000 €
„Die Zustimmung der italienischen Finanzbehörden ist auf jeden Fall ein Fortschritt für die italienische PV-Branche,” so Valerio Natalizia, Managing Director von SMA Italia. „Mit dieser Regelung werden sowohl für Fachleute als auch die Verbraucher einige zentrale Punkte geklärt. Die PV-Branche kann nun der Zukunft mit mehr Optimismus entgegenblicken.“
Mehr Informationen zur neuen Regelung (auf Italienisch) gibt es hier.
Steuervergünstigungen bringen immer ein Schub auf dem Markt. In Deutschland ist das Wort „Steuervergünstigung“ jedoch ein Fremdwort. Die Unternehmen in Deutschland sind deshalb im Wettbewerb stark benachteiligt.
Deutschland ist das einzige Land innerhalb der EU, das seinen Unternehmen kaum Steuervergünstigungen bietet. Das ist das Ergebnis einer Studie des globalen Unternehmensnetzwerkes PricewaterhouseCoopers, die vom Bankenverbundes Association Vaudoise des Banques in Lausanne in Auftrag gegeben wurde. (Quelle: http://www.marktundmittelstand.de/nachrichten/finanzierung/deutschland-hat-die-haertesten-steuer-regeln-in-der-eu/ )
Diese Benachteiligung wird sich früher oder später negativ auswirken. Deutschland wird den Anschluss an den Stand der Technik verlieren und so die ganze Wirtschaft schädigen.
Hier muss stark etwas passieren.
Gruß,
W.
Während sich Solarstromanlagen (Photovoltaik) in allen Größenordnungen – bis hin zur Megawatt-Klasse – gut verkaufen lassen und auch „kleine“ Solarheizungen im vergangenen Jahr um 120 Prozent zulegen konnten, muss der Markt für die ganz großen Solaranlagen erst noch belebt werden. Das könnte gelingen, denn große Solarthermie-Systeme bieten einige Vorzüge: Sie liefern – gerechnet auf den Quadratmeter Kollektorfläche – mehr Wärme und sind zudem kostengünstiger als Kleinanlagen.